Wir Selbstständige, Freelancer oder Freiberufler sind alle dauermotivierte, ständig aktive und megakreative Ideenmaschinen, die nie faul zu Hause sitzen oder sich aufraffen müssen … nicht. Vergangene Woche hat mich eine Erkältung in die Seile geworfen und meinen Antrieb natürlich gleich mit sich genommen. Ganz schön verlockend, auf dem Sofa zu mümmeln, Tee zu schlürfen und Serien in Dauerschleife zu schauen, wenn der Kopf eh matschig ist. Das war natürlich nicht drin, denn ich habe gerade ein paar wirklich tolle Aufträge, die ich natürlich auch gut und schnell erledigen will.

Doch auch wenn ich nicht krank bin, gibt es immer mal wieder Tage, an denen der Schreibfluss nicht so kommen will, wie er sollte, oder an denen etwas auf meiner Kreativitätsleitung geparkt hat. Als ich noch angestellt war, hatte ich ein wundervolles Team um mich. Wenn die Motivationskurve im Büro in den Keller rauschte, brachen kurze Diskussionen über neue Serien, Kinotrailer oder politische Ereignisse aus. Wir haben Pizza bestellt oder uns mal eben mit unseren Nerfguns beschossen. Ein Graus für unseren damaligen Chef, ein Spaß für uns. Und dann war es auch wieder gut, und wir konnten mit freigepustetem Kopf weiter Texte schreiben, Videos schneiden, Fotos machen, recherchieren.

Jetzt steht meine Dreischussnerf neben mir im Regal und staubt ein. Alleine Pizza zu bestellen, ist irgendwie auch nix. Und wenn ich anfange, mit mir selbst zu diskutieren, erklären mich die Nachbarn irgendwann für verrückt. Also mussten andere Methoden her.

Meine Motiviationscookies gegen faule Phasen:

Kaffee

Kaffee ist für fast jeden Kreativen das Überlebenselixier, oder? Ich bin da auf jeden Fall keine Ausnahme. Ich versuche zwar ab und an auf Tee umzusteigen, aber wenn meine Motivation nicht auffindbar ist, hilft ihr eine große Tasse Kaffee oft auf die Sprünge.

Mach was anderes

Natürlich kann ich nicht alles stehen und liegen lassen, was gerade gemacht werden muss. Aber meist hat man ja nicht nur einen Job auf dem Tisch. Wenn ich an einer Stelle gerade so gar nicht weiterkommen möchte, gönne ich dem Thema erst mal eine Pause und widme mich einem anderen Projekt. Anderer Kunde, Blogbeitrag, Facebookpflege, Buchhaltung, Mailpostfach oder – ja, das kommt im Homeoffice auch vor – irgendwas im Haushalt erledigen. Kleine Häkchen auf der To-do-Liste bringen auch die Kreativität wieder in Schwung, und so kann es umso effizienter weitergehen.

SportViele Freelanceblogger schwören drauf, ich habe es immer für Quatsch gehalten. Aber seit mein Büro in meiner eigenen Wohnung liegt, versuche ich mittags kurze Sportpausen einzulegen. Skigymnastik in Vorbereitung des nächsten Skiurlaubes, Kettlebelltraining, Schwert- oder Stabtechniken üben oder einfach eine Runde um den Block gehen oder joggen – all das hilft enorm. Ich rede hier nicht von einer Stunde, fünfzehn Minuten reichen vollkommen, bis die Ideen für die Arbeit wieder sprudeln.

süße Pausen

Sehr verlockend und für die Figur kreuzgefährlich sind natürlich die Kleinigkeiten, die plötzlich, ungesehen aus dem Schrank auf den Schreibtisch wandern. Klar regt Zucker die Birne an, und Kauen soll ja auch ganz nützlich sein, aber zu viel ist halt auch keine Lösung. Für die süßen Pausenverlockungen habe ich mir inzwischen klare Regeln gesetzt: zur Kaffeezeit gibt’s etwas Süßes. Sonst nix. Und die Vorfreude darauf ist auch ein ganz schöner Motivationsschub.

Lerne etwas

Die meisten von uns verdillern unfassbar viel Zeit am Smartphone mit allen möglichen Klick-Spielen wie „Candy Crush“ und so. Ich bin da keine Ausnahme. Und wenn man die Zeit mal hochrechnet, die man dabei verschwendet, ist das ganz schön erschreckend. Habe ich gemacht und mir diese Zeit jetzt als Lernzeit für den Tag gutgeschrieben.

Statt No-Brainer-Spiele habe ich mir Lernapps und -ideen gesucht, die mich wirklich voranbringen. So habe ich beispielsweise angefangen, mir Grundlagen des Programmierens anzueignen, spiele wieder Gitarre und bilde mich in meinen beruflichen Skills weiter. Diese Lernpausentage wechsle ich mit den Sporttagen ab, so dass die Woche nicht langweilig wird.

Solche Methoden, sich selbst zu motivieren, nennen Lebensberater oder Lifecoaches Routinen. Sie bringen Struktur in den Tag und helfen, kleine Ziele zu setzen. Mal sehen, welche Routinen sich bei mir in den nächsten Monaten noch so herausbilden.

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